SV 21 Wannweil, der Sportplatz wird angelegt
Vermutlich in der Bahnhofswirtschaft beim Wirt Gottlieb Weimer, von links: ??, Emil Hipp (1902-1946), Alfred Reichert (1907-1944), ??, Karl Schumacher, Georg Sauer, ??, ??, Otto Luz
Der 1921 gegründete Sportverein bemüht sich um einen neuen Platz.
Aus dem Protokollbuch des Sportvereins:
Da der Verein immer noch unter den ganz ungenügenden Platzverhältnissen im Burghau zu leiden hatte, wurde anfangs des Jahres 1926 die Platzangelegenheit aufs neue angefasst. In den vorhergegangenen Gemeindratswahlen haben wir gezeigt, daß wir offen und geschlossen für solche Kandidaten einstehen, welche unsere Wünsche zu berücksichtigen versprachen. Da wir nun die Gewissheit hatten, einige Gemeinderäte auf dem Rathaus zu haben die warm für unsere Sache eintraten, sind wir mit einem erneuten Gesuch um einen Sportplatz am 25. Januar 1926 an die Gemeinde herangetreten. Allen Ernstes wurde daraufhin erwogen und beraten. Herr Schultheiß Schäfer, unser Mitglied Geometer Leibßle und unser Vorstand Otto Luz haben da und dort tagelang gemessen, vermessen und Voranschläge ausgearbeitet. Der gemeinderätlichen Sportplatzkommission wurde dann mit viel Politik und Diplomatie der Vorschlag gemacht, einen Sportplatz im Wengenhau anzulegen. Die ungeheuere Bodenbewegung dort oben hätte selbstverständlich ungeheuer viel Geld gekostet. Und wurde deshalb vom Gemeinderat glatt abgelehnt. Jedoch der Zweck des Vorschlages war erreicht denn man wurde darauf an maßgebender Stelle für das weit schönere und billigere Projekt Kälberwasen gefügiger. Der Gemeinderat war mit einem Tauschverfahren mit den Platzeigentümer im Verhältnis 1 -1 ½ einverstanden, also lag es nur noch an der Bereitwilligkeit der Platzbesitzer. Aber das war eine hatte Nuss. Zweimal wurde auf dem Rathaus unter Beisein des I. Vorstandes zwischen Sportplatzkommission und den Eigentümern verhandelt und zweimal blieben die Bemühungen erfolglos. Ein kleines Ergebnis wurde jedoch trotzdem erzielt. Die Sportplatzangelegenheit war dadurch in den Vordergrund gerückt und wurde allerseits ernst genommen. In einer weiteren, dreistündigen Sitzung kamen die Verträge zwischen der Gemeinde und den Platzbesitzern zustande. Größte Anerkennung gebührt Herrn Schultheiß Schäfer und ferner unserem Gönner Georg Sauer sen. Diese Herren haben mit einer Eselsgeduld und seltener Zähigkeit unermüdlich verhandelt und mit offenen, verwegenen Redekunststücken endlich, endlich die …-Landwirte zum Jawort gebracht.
Der SVW 1921 hatte nun einen schönen, großen, ideal gelegenen Sportplatz. Aber einen Haken hatte die Sache, die Verträge traten erst an Martini 1926 in Kraft. Mit anderen Worten, wir durften den Platz vor Martini 1926 nicht benützen.
Der 23.2.1926 wurde gefeiert "Ehrentag des Sportvereins".
Da trat der I. Vorstand Otto Luz mit den Platzinhabern erneut in Verhandlung und erreichte am 23. Februar 1926 eine pachtweise Überlassung vom 1. März bis Martini 1926. Gegen eine Entschädigung an Heu und Öhmd oder Geld durfte der Verein den Platz für seine Zwecke benützen. Bei einem gemütlichen Zusammensein im Lokal mit den Wiesenbesitzern wurde dieses wichtige Geschäftchen perfekt gemacht. Unser Gönner Weimer (Wirt der Bahnhofswirtschaft) hat die Sache insofern weitgehendst unterstützt, als er die fraglichen Verträge mit seinem Namen als Bürge unterzeichnete. Nun war der heiße, lang ersehnte Wunsch restlos durch die beste Weise in Erfüllung gegangen. Es begann noch im Märzenschnee ein emsiges Arbeiten. Gegen eine angemessene Entschädigung waren es meistenteils Vereinsmitglieder welche die teilweise Auffüllung und Ebnung des Platzes durchführten. Ebenfalls wurde rings um den Platz ein Graben ausgehoben zum Zwecke der Entwässerung.
Der Streit mit dem Turnverein gärt immer noch.
Es sei hier noch kurz eingeflochten, dass der Akkord über diese Arbeiten auf dem Rathaus von der Gemeinde öffentlich vergeben wurde. Unser Beauftragter Gottl. Sauter ging jedoch mit seinem Abgebot nicht weit genug. So kam es dass die Arbeiten den anwesenden Turnvereinsmitgliedern zugesprochen wurde. Mit seltenem Eifer beschlossen wir noch abends im Waldrand der Gemeinde ein bedeutend günstigeres Angebot zu unterbreiten. Der Grund dieses Schrittes war, dass wir Sportler uns vom Turnverein den Sportplatz nicht umlegen lassen wollten. Jedoch der seltene Eifer hat nachher bedenklich nachgelassen. Der erste Vorstand hatte als Kapo seine Mühe und Not, er bekam aus Sportskreisen so wenig Leute zum arbeiten beisammen, dass es zuwenig waren und er fremde, das heißt Nichtmitglieder beiziehen musste. Trotzdem vollzog sich die Anlegung des Platzes reibungslos, denn es gab Mitglieder die tüchtig gearbeitet haben aber auch solche die von Ferne zusahen. Unter den ersten Wettspielen auf dem neuen Platz ist besonders das Einweihungsspiel nennenswert. SVW 1 gegen Spielvereinigung Tübingen 03 I das unsere I. Mannschaft zu unseren Gunsten entscheiden konnte. Der Sportverein 1921 Wannweil hat die I. Mannschaft des alten 03-Clubs geschlagen, darauf ein kräftiges Hipp, Hipp, Hurra!
Platzeinweihung am 7. August 1927,
Einweihung des neuen Sportplatzes in der Jahnstraße. In Eigenleistung haben die Mitglieder die ehemaligen Wässerwiesen "Kälberwasen" zu einem Fußballplatz hergerichtet. Der alte Sportplatz lag ungünstig im Burghau an der Blaßhalde. Gleichzeitig wurde ein einfaches Clubhaus aus Holz errichtet. Es enthielt lediglich Umkleidekabinen. Hier zeigt sich die Jugendmannschaft am Einweihungstag, links Jugendleiter Theodor Gaiser.
Der 1921 gegründete Sportverein bemüht sich um einen neuen Platz.
Aus dem Protokollbuch des Sportvereins:
Da der Verein immer noch unter den ganz ungenügenden Platzverhältnissen im Burghau zu leiden hatte, wurde anfangs des Jahres 1926 die Platzangelegenheit aufs neue angefasst. In den vorhergegangenen Gemeindratswahlen haben wir gezeigt, daß wir offen und geschlossen für solche Kandidaten einstehen, welche unsere Wünsche zu berücksichtigen versprachen. Da wir nun die Gewissheit hatten, einige Gemeinderäte auf dem Rathaus zu haben die warm für unsere Sache eintraten, sind wir mit einem erneuten Gesuch um einen Sportplatz am 25. Januar 1926 an die Gemeinde herangetreten. Allen Ernstes wurde daraufhin erwogen und beraten. Herr Schultheiß Schäfer, unser Mitglied Geometer Leibßle und unser Vorstand Otto Luz haben da und dort tagelang gemessen, vermessen und Voranschläge ausgearbeitet. Der gemeinderätlichen Sportplatzkommission wurde dann mit viel Politik und Diplomatie der Vorschlag gemacht, einen Sportplatz im Wengenhau anzulegen. Die ungeheuere Bodenbewegung dort oben hätte selbstverständlich ungeheuer viel Geld gekostet. Und wurde deshalb vom Gemeinderat glatt abgelehnt. Jedoch der Zweck des Vorschlages war erreicht denn man wurde darauf an maßgebender Stelle für das weit schönere und billigere Projekt Kälberwasen gefügiger. Der Gemeinderat war mit einem Tauschverfahren mit den Platzeigentümer im Verhältnis 1 -1 ½ einverstanden, also lag es nur noch an der Bereitwilligkeit der Platzbesitzer. Aber das war eine hatte Nuss. Zweimal wurde auf dem Rathaus unter Beisein des I. Vorstandes zwischen Sportplatzkommission und den Eigentümern verhandelt und zweimal blieben die Bemühungen erfolglos. Ein kleines Ergebnis wurde jedoch trotzdem erzielt. Die Sportplatzangelegenheit war dadurch in den Vordergrund gerückt und wurde allerseits ernst genommen. In einer weiteren, dreistündigen Sitzung kamen die Verträge zwischen der Gemeinde und den Platzbesitzern zustande. Größte Anerkennung gebührt Herrn Schultheiß Schäfer und ferner unserem Gönner Georg Sauer sen. Diese Herren haben mit einer Eselsgeduld und seltener Zähigkeit unermüdlich verhandelt und mit offenen, verwegenen Redekunststücken endlich, endlich die …-Landwirte zum Jawort gebracht.
Der SVW 1921 hatte nun einen schönen, großen, ideal gelegenen Sportplatz. Aber einen Haken hatte die Sache, die Verträge traten erst an Martini 1926 in Kraft. Mit anderen Worten, wir durften den Platz vor Martini 1926 nicht benützen.
Der 23.2.1926 wurde gefeiert "Ehrentag des Sportvereins".
Da trat der I. Vorstand Otto Luz mit den Platzinhabern erneut in Verhandlung und erreichte am 23. Februar 1926 eine pachtweise Überlassung vom 1. März bis Martini 1926. Gegen eine Entschädigung an Heu und Öhmd oder Geld durfte der Verein den Platz für seine Zwecke benützen. Bei einem gemütlichen Zusammensein im Lokal mit den Wiesenbesitzern wurde dieses wichtige Geschäftchen perfekt gemacht. Unser Gönner Weimer (Wirt der Bahnhofswirtschaft) hat die Sache insofern weitgehendst unterstützt, als er die fraglichen Verträge mit seinem Namen als Bürge unterzeichnete. Nun war der heiße, lang ersehnte Wunsch restlos durch die beste Weise in Erfüllung gegangen. Es begann noch im Märzenschnee ein emsiges Arbeiten. Gegen eine angemessene Entschädigung waren es meistenteils Vereinsmitglieder welche die teilweise Auffüllung und Ebnung des Platzes durchführten. Ebenfalls wurde rings um den Platz ein Graben ausgehoben zum Zwecke der Entwässerung.
Der Streit mit dem Turnverein gärt immer noch.
Es sei hier noch kurz eingeflochten, dass der Akkord über diese Arbeiten auf dem Rathaus von der Gemeinde öffentlich vergeben wurde. Unser Beauftragter Gottl. Sauter ging jedoch mit seinem Abgebot nicht weit genug. So kam es dass die Arbeiten den anwesenden Turnvereinsmitgliedern zugesprochen wurde. Mit seltenem Eifer beschlossen wir noch abends im Waldrand der Gemeinde ein bedeutend günstigeres Angebot zu unterbreiten. Der Grund dieses Schrittes war, dass wir Sportler uns vom Turnverein den Sportplatz nicht umlegen lassen wollten. Jedoch der seltene Eifer hat nachher bedenklich nachgelassen. Der erste Vorstand hatte als Kapo seine Mühe und Not, er bekam aus Sportskreisen so wenig Leute zum arbeiten beisammen, dass es zuwenig waren und er fremde, das heißt Nichtmitglieder beiziehen musste. Trotzdem vollzog sich die Anlegung des Platzes reibungslos, denn es gab Mitglieder die tüchtig gearbeitet haben aber auch solche die von Ferne zusahen. Unter den ersten Wettspielen auf dem neuen Platz ist besonders das Einweihungsspiel nennenswert. SVW 1 gegen Spielvereinigung Tübingen 03 I das unsere I. Mannschaft zu unseren Gunsten entscheiden konnte. Der Sportverein 1921 Wannweil hat die I. Mannschaft des alten 03-Clubs geschlagen, darauf ein kräftiges Hipp, Hipp, Hurra!
Platzeinweihung am 7. August 1927,
Einweihung des neuen Sportplatzes in der Jahnstraße. In Eigenleistung haben die Mitglieder die ehemaligen Wässerwiesen "Kälberwasen" zu einem Fußballplatz hergerichtet. Der alte Sportplatz lag ungünstig im Burghau an der Blaßhalde. Gleichzeitig wurde ein einfaches Clubhaus aus Holz errichtet. Es enthielt lediglich Umkleidekabinen. Hier zeigt sich die Jugendmannschaft am Einweihungstag, links Jugendleiter Theodor Gaiser.
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