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Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (XIII)

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Marokkanischer Besatzungssoldat, namens Jeanot. Das Originalfoto trägt auf der Rückseite die Aufschrift: "Schano, Jeanot". Es ist eine Fotografenaufnahme, in Ausgehuniform, Turban und helle Krawatte. Die Besatzer kamen zu bestimmten Familien zu Besuch, sie hatten dort eine Art Familienanschluß, ohne daß sie dort einquartiert waren. Dieser Jeanot verkehrte im Haus des Schreiners Christoph Ott, er war ein gern gesehener, anständiger Gast.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (XII)

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Das große Hammelessen. Vor Beginn des Fastenmonats Ramadan gab es zu Ehren des anwesenden Generals noch ein großes Hammelessen. Wie man sieht, wurde am Fleisch nicht gespart. General de Monsabert hat seine ganze Militärzeit in Afrika verbracht.  Die Marokkaner verließen in dieser Zeit Wannweil, in Reutlingen waren sie bis 1960. General Monsabert mit seinem Gefolge beim Kaffeetrinken im Gemeindehaus. Die Damen fühlen sich sichtlich wohl. Ganze Hammel am Spieß sind ja eher etwas für Soldaten.  Vor der Eingangstreppe zum Gemeindehaus. Seit der Einweihung im Jahr 1936 sah das Haus nur Uniformen. Nach den "Goldfasenen" der Partei übergangslos die Franzosen, diesmal nicht in roten Hosen. Erst nach Wiederaufnahme der örtlichen Vereinstätigkeiten war das als Adolf-Hitler-Haus eingeweihte Gebäude bis heute ein echtes Gemeindehaus.  Wie ein zehnjähriger Schüler das Kriegsende erlebte: Gerhard Künstle (1935 - 1995) wohnte bei seinen Eltern in der Marienstraße . Er war ge

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (XI)

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 Begrüßung des Generals durch  Bürgermeister Walker. Mitten auf der Hauptstraße, vor der Einfahrt zur Spinnerei, empfängt der kommisarische Bürgermeister Walker General Monsabert. Ein Trachtenpaar und ein Trachtenpärchen bilden die Wannweiler Delegation. Im Hintergrund links das Haus des Ludwig Wurster, heute betreibt seine Urenkelin Conny hier ihr Hoflädle. Das Haus rechts gehörte damals Johannes Henes. Der französische hohe Besuch auf dem Weg vom Sportplatz zur Spinnerei. Hier eine Episode aus dem Beginn der Besatzungszeit. Helene Werner erinnert sich: Helene (1926-2001), die Tochter des Waldrandwirts Werner erinnert sich auch an diesen Tag. Eine Bekannte sagte dem Wirt, der Öl-Künstle in der Hauptstraße hätte noch Speiseöl zu verkaufen. Mein Vater meinte, ich sollte das Öl kaufen. Beim verhandeln sagte der Künstle plötzlich: "schaut, da kommen ja Panzer gefahren". Schnell lief ich heim. Auf der Hauptstraße kamen mir auch schon Panzer entgegen. Fremde Soldaten mit

Wannweil 1945-1946 Kriegsgefangenenpost

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Kriegsgefangenenpost  Dezember 1945 Die meisten Männer des Ortes waren damals noch in Gefangenschaft.Verstreut in der ganzen Welt halfen sie zusammenflicken was sie vorher zerschlagen mussten. Der Posthalter Hipp trug nun keine Feldpost mehr aus. Die Briefe und Karten hießen nun Kriegsgefangenenpost und kamen aus Rußland, Frankreich England, USA und sonst wo her. Rückseite mit Absenderangabe. Ähnlich den Feldpostbriefen bestand das Blatt aus bedruckter Vorder- und Rückseite und konnte zu einem Umschlag zusammengesteckt werden. Auch hier war Papier geduldig. Willi Wollpert ist am 22.11.2009 in Feuerbach, im 91 Lebensjahr verstorben. Die  Innenseite des Briefes. Wenigstens ein Lebenszeichen mit der Hoffnung auf baldige Heimkehr. Beide Söhne des Bäckers Heinrich Wollpert waren in Gefangenschaft in Frankreich und England. In der Bäckerei hatten nach dem Einmarsch der Franzosen dieselben das Sagen.  Die Bäckerfamilie wurde kurzfristig ausquartiert, ein schwarzer Koch übern

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (X)

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Inspektion der Pferde und Maulesel durch den General. Hier auf dem Wannweiler Sportplatz. Zu der Tierhaltung der Besatzer und Befreier hat Günther Rilling, Jahrgang 1930, aus seiner Erinnerung geschrieben: "Die Bauern stöhnten unter der Last der Besatzung, denn nicht nur ihre Scheunen waren belagert, die Mulis verzehrten auch das Heu, das für ihr Vieh bestimmt gewesen.“ Des ischt, weil mr amol so an vrruckte Schultes ghet hent, mo aus Wannweil a nazionalsozialischtische Muschtergemeinde gmacht bot“, erklärte mein Chef voll Mitgefühl. Einer der wenigen, die von der Besatzung profitierten, war der Nachbar Konrad. Schubkarrenweise führte er den Mulimist heran, so daß die Frauen im Hause ganz neidisch wurden und ich an meinen Urlaubstagen ebenfalls diese Abfallprodukte sammeln sollte. Auf der Straße aber war alles festgetreten, und darum brachte ich ebenso viele Steinchen wie Mist heim. Nahte ich einmal einer Wiese, wo die Tiere angebunden waren, so schimpfte der alte Feldschütz

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (IX)

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General Monsabert berührt die Flagge. Auf dem Fabrikhof der Spinnerei präsentieren sich die Soldaten. Im Hintergrund sieht man das Mädchenheim. Im Erdgeschoß war die Kantine und Werksküche. Die oberen Geschoße waren als Mädchenwohnheim für ledige, auswärtige Fabrikarbeiterinnen eingerichtet. Die Regimentsmusik vor dem Bürogebäude der Spinnerei. Eine Episode aus der Erinnerung Günther Rillings: "Offiziere und Unteroffiziere waren Franzosen, die als Kopfbedeckung keine Turbane, sondern Schiffchen trugen. Die bekannte Schildmütze, welche - sicher nicht aus ästhetischen Gründen - selbst ein de Gaulle selten missen wollte, wäre dienlicher gewesen, denn ein Leutnant, als ich ihn zum erstenmal sah, trug den Kopf so hoch, daß mir sofort klar wurde, das Mützenschild hätte seine Nase davor bewahrt, daß es hineinregnete. In Schaftstiefeln, die Reitpeitsche in der Hand stolzierte er zum Appell, ohne ein Wort zu sprechen. Anders seine Begleiterin, eine attraktive Dame in Pelzjacke. Si

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (VIII)

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Inspektion der 14. marokkanischen Maultierkompanie durch General Monsabert. Hier ziehen die Inspekteure, voran der General,  in den Fabrikhof der Spinnerei und Weberei Wannweil ein. Im Hintergrund das Portierhäuschen. Im Gebäude links sind unten die Sanitär- und Umkleideräume der Belegschaft, oben Wohnungen untergebracht. Vor dem Bürogebäude steht der Fahnenmast in einer kleinen Grünanlage mit dem Zeichen der 14. Maultierkompanie. Über dem Eingang zum Bürogebäude ist die französische Beschriftung "Bureaux" angebracht.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (VII)

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General Joseph de Goislard de Monsabert . Hier bei der Inspektion der 14. marokkanischen Maultierkompanie am 16. April 1946 in Wannweil. Monsabert (1887-1981) war der Befehlshaber der 3. algerischen Infanteriedivision. Nach dem Rheinübergang  nahm  1945 Stuttgart ein. Ab August 1945 war er für die gesamten französischen Besatzungstruppen in Deutschland verantwortlich. 1946 ging er in Pension General Monsabert bei einer Besprechung auf der Hauptstraße an der Zufahrt zur Spinnerei. Die Offuziere haben die neuesten Häuser des Orts beschlagnahmt und die Bewohner umquartiert. Der Ortskommandant wohnte im Haus des gefallenen Bürgermeisters Albert Zanzinger im Weinbergweg 7. Eine Episode aus dem Beginn der Besatzungszeit: Doris L (* 1940) erlebte als 5-jähriges Kind den Einmarsch der Franzosen. Beeindruckend für sie war der Beschuss einiger Häuser auf dem Letten. Eine Panzergranate schlug in ihr Elternhaus in der Uhlandstraße  ein und machte die Wohnung unbewohnbar. Der Vater Karl L.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (VI)

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Inspektion am 16 April 1946. General Monsabert besuchte die 14ème Compagnie Muletière in Wannweil. Hier sind die Marokkaner auf dem Sportplatz mit ihren Tieren angetreten. Bereits ein Jahr dauerte der Aufenthalt der 14. Maultierkompanie in Wannweil. Die Bevölkerung war nun einigermaßen mit den Sitten und Gebräuchen des Islam vertraut geworden. Mit Beginn des Ramadan 1946 sind sie weitergezogen. Auf diesem Bild sehen wir die hohen Tiere. Höhere und höchste Dienstgrade samt ihren Frauen hatten die Maulesel zu besichtigen. General Monsabert verlässt hier gerade eine ehemalige Fremdarbeiterbaracke. Der Rampe nach zu schließen waren hier Pferde oder Maultiere untergebracht. Die Baracken standen bis um 1960 als Behelfswohnungen für Flüchtlinge.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (V)

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Atelieraufnahme Foto-Merkel Nr. 52420 Atelieraufnahme Soldat "Franko" Mit Margarethe Rilling in Tracht.  Dieser Franko war mit der Familie Paul Rilling befreundet. Er hat wohl in der Margarethe Rilling eine Ersatzmutter gesehen. Margarethes Sohn Paul war noch in Gefangenschaft. Am Tag der Heimkehr hat Franko seinen ehemaligen "Feind" zum Essen ins Offizierskasino eingeladen. Eine gewisse Zeit bestand nach 1946 noch Briefkontakt. Am Ärmel trägt Franko ein Abzeichen (Divisionsabzeichen?) mit der Aufschrift "Rhin et Danube" und drei Winkel die ihn als Sergent-Chef ausweisen was wohl dem Rang eines Feldwebel entspricht. Dieses Foto mit Widmung  im Postkartenformat  hat Franko der Familie Rilling überlassen.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (IV)

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Blick in die Bahnhofstraße, von der oberen Brücke aus gesehen. Eine Formation marschiert in der Bahnhofstraße in Richtung Hauptstraße. Hier vor den Häusern auf der linken Seite:  Fritz Grauer, Paul Rilling und Karl Rilling. Rechts das kleine Wohnhaus der Familie Queck. Dahinter wurde 5 Jahre später die Post gebaut. Blick aus einem Fenster der Bahnhofswirtschaft. Ein Bild militärischer Ordnung. Auf dem Rasen sind Linien eingestreut, damit die Soldaten "in Linie" stehen. Von hier aus marschierten sie ins Dorf, siehe obiges Foto. Ausschnitt aus obigem Foto. Zaungäste vor dem Haus des Paul Rilling. Frauen, Kinder, ein Offizier und ein Soldat mit Stahlhelm. Fotos: Familie Rilling

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (III)

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Appell der Soldaten am Bahnhofsplatz. Auf dem Dreieck, welches 1962 mit einem Springbrunnen verziert wurde sind die Soldaten angetreten. Das Dreieck war damals schon als Grünfläche angelegt. Abgebildet sind 2 Gruppen Soldaten. Sie präsentieren das Gewehr. Im Vordergrund steht der Fahnenmast in einem Blumenbeet. Im Hintergrund rechts das Haus von Karl Rilling, Bahnhofstraße 9, links davon Haus Nr. 7, Paul Rilling und das Haus im Hintergrund gehörte später Fritz Grauer. Links das Haus Gaiser, später Erwin Weber neben der Post. Eine Gruppe mit 25 Mann ist angetreten. Der Ortskommandant und die Offiziere waren Franzosen. Einige Hundert Maulesel wurden auch den Bauern in die Ställe gestellt. Selbstverständlich mussten die Bauern auch Futter bereitstellen. In den Schulhäusern wurden die Mannschaften einquartiert, die Offiziere wohnten in Privathäusern. Das Kassino der farbigen Unteroffiziere befand sich im Haus Leibßle, Hauptstraße 61, das der weißen Offiziere  im Hirsch und ab Okt

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (II)

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Französische Besatzungszeit vom 20. April 1945 bis Frühjahr 1946.  Eine Einheit von ca. 400 Marokanern  war im Ort einquartiert. Sie gehörten der 14. Marokkanischen Maultierkompanie an. Hier beim Appell auf dem Vorplatz des Gemeindehauses, nichts erinnerte daran dass das Gebäude noch vor ein paar Tagen  "Adolf-Hitler-Haus" hieß. Die Büste des Allgegenwärtigen wurde zerschlagen und vergraben, die "Ehrenhalle" ausgeräumt. An der Ecke der Einfahrtstraße zur noch nicht ausgebauten Marienstraße, damals ein Feldweg, steht die Dorfjugend. Für sie gab es in dieser Zeit jeden Tag Neues zu sehen. Appell vor dem Gemeindehaus. Die Soldaten sind hell uniformiert. Es ist eine Gruppe von etwa 26  Soldaten angetreten. Auf dem Platz vor dem Gemeindehaus war jeden Morgen Appell, die Männer wurden zu Arbeitseinsätze eingeteilt. Aufräumarbeiten im Ort wurden von den Marokkanern durchgeführt. Sie beseitigten Trümmer an den durch die Brückensprengung beschädigten Gebäuden und räumt

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (I)

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Appell vor dem Wannweiler Gemeindhaus. Auf dem Vorplatz des Gemeindehauses, vormals Adolf-Hitler-Haus. Hintergrund Haus Karl Brucklacher. Drei Soldaten in weißer Uniform präsentieren Gewehr und Stander. Die französische Besatzungszeit vom 20. April 1945 bis Frühjahr 1946 brachte eine Einheit von ca. 400 Marokanern  in den Ort. Sie waren in verschiedenen Gebäuden einquartiert. Es waren Soldaten der 14. Marokkanischen Maultierkompanie.

Auf einer Wanderung in den 30er Jahren

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Das Ziel der Wanderung ist im Bild - die Wurmlinger Kapelle. Links wieder die beiden Gaiser-Vettern, Wilhelm der gelernte Schreiner aus der Brühlstraße und Theodor der Zimmermann. Daneben meine ich den Schuhmacher Wilhelm Walz, ein Schulfreund von Wilhelm Gaiser, zu erkennen. Die Wurmlinger Kapelle ist auch heute noch ein empfehlenswertes Wanderziel. Von Tübingen über das Schloß und den Spitzberg und über Wurmlingen und Hirschau wieder zurück. Foto: Album Theodor Gaiser

Rucksackvesper auf einer Albwanderung um 1930 - Eine Bildbetrachtung.

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Wandergruppe unterwegs beim Rucksackvesper. Die beiden sonntäglich gekleideten, von links:  Wilhelm Gaiser, Brühlstraße (1909-1978), Theodor Gaiser, Zimmermann (1908-1991), beide sind Vetter 4. Grades, passen nicht so recht zu den drei Zünftigen.  Sie haben auch keinen Rucksack, aber ein Vesper dabei. So richtigen Hunger scheinen sie auch nicht zu haben. Die drei mit den "Knickerbockerhosen" hauen ja richtig rein, bis zur "Bewegungsunschärfe" des Bildes. Die Jahreszeit scheint dem Winter näher zu sein als dem Frühling, es liegen noch Schneereste. Der rechts im Bild sitzende hat die richtigen Stiefel an, Bergstiefel mit Nägel an den Sohlenkanten. Da können die Gaiservettern mit ihren Sonntagsschuhen nicht mithalten. Der Schriftsteller Cees Nooteboom schrieb einmal in einer Erzählung "Bei Fotos ist immer wichtig, wer nicht drauf ist, aber woher soll man das wissen? Ich meine, wenn man die Menschen auf dem Foto nicht kennt kann man auch nicht wissen, wer fehlt

Hochwasserschaden im Gasthaus zum Adler am 7. Mai 1938

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Gasthaus zum Adler um 1960 Auf dem Wirtshausschild steht noch der Name "Karl Künstle". Er war gebürtiger Pfrondorfer Jahrgang 1891. Seine Tochter Johanna übernahm die Wirtschaft mit ihrem Mann Alfred Bordt. Die Familie Bordt besitzt  heute noch das Anwesen. Im Gemeindearchiv ist der Hochwaserschaden vom Mai 1931 aufgelistet. Künstle meldete den Verlust von 350 Liter Wein, 450 Liter Most, 1/2 Zentner Kraut, 3 Zentner Kartoffeln und 8 Flaschen Malaga.

Hochwasser am 11. August 2002

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11. August 2002, Kreuzung Bahnhofstraße / Dorfstraße Eine Wannweiler Hochwasserchronik Die topografische Lage unseres Ortes ist wohl schuld daran, dass sich Überschwemmungen nicht verhindern lassen. Fast jede Generation hat mindestens ein gefährliches Hochwasser der Echaz oder der Bäche erlebt. Es ist müßig zu vergleichen oder Rekordhöchststände heraussuchen zu wollen. Was soll auch verglichen werden? Die Höchststände, oder die Wassermenge oder gar die Schadenshöhe? Jede Überschwemmung ist für sich schlimm genug. In der Chronik Wannweils muss nicht lange gesucht werden, auffallend oft sind große Hochwasser darin verzeichnet. Es wird 1832 berichtet, dass am 4. Juni die Echaz großes Hochwasser mitbringt und die ganze Umgebung überschwemmt. Das Wasser war so reißend, dass die Brücke an der heutigen Bahnhofstraße weggerissen wurde. Zimmermeister Stefan Gaiser wurde beauftragt, für 293 Gulden eine neue Brücke zu bauen und 10 Jahre Garantie dafür zu leisten. Zimmermann Kimmerle führte

Hochwasser am 7. Mai 1931 in Wannweil

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Hochwasser beim der Firma Schirm in Kirchentellinsfurt. Damals, bis 1936,  gehörte der Kirchentellinsfurter Bahnhof mit dem Areal der Textilfabrik Carl A. Wagner, das "Kirchemer Täle"  genannt noch zu Wannweil. Hier ein Foto der Kreuzung Kusterdinger- Bahnhof- Triebstraße. Rechts im Bild die Bettuchweberei Carl Schirm, Arbeitgeber vieler Wannweiler bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Haus links im Bild ist längst abgegangen, hier steht jetzt eine Shell-Tankstelle- Schreiben der Gemeinde Wannweil, im Gemeindearchiv noch erhalten. Bericht über die Hochwasserschäden auf Wannweiler Gemarkung. Das Schreiben ist mit keiner Anschrift versehen.

Hochwasser 1914 - Feuerwehr contra Handwerker

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Hochwasser im Juli 1914 Veröffentlichung im Reutlinger Generalanzeiger am 14. Juli 1914. Wagner Schall hat sich über den Artikel geärgert und seinen Unmut in einer Anzeige zum Ausdruck gebracht. Anzeige am 17. Juli 1914 Der Schultheiß und die Feuerwehr lassen Schalls Anzeige so nicht stehen. In einer auffälligen Anzeige widersprechen sie den Äußerungen des Wagners. Wer hatte nun recht? Wie bei allen Kontroversen haben aus ihrer jeweiligen Sicht beide recht. Wir können uns 95 Jahre später jedenfalls an den Anzeigen amüsieren.

Echazhochwasser am 7. Mai 1931 in Wannweil

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Blick in die untere Dorfstraße. Hochwasser 1931. Hier die Einmündung des Ebbaches in die Echaz. Am Ebbächle steht das Geschäftshaus des Flaschners Jakob Kemmler. Standesgemäß ist es mit Blech verkleidet. In den 60er Jahren wurde das Gebäude auf demselben Grundriss erneuert und ein moderner Laden eingebaut. Links im Bild sieht man gerade noch das "Lichterhäusle" die Transformatorenstation des Kraftwerkes. Das Haus links von Kemmler, die "Daubengasse 55" hat Oskar Schaumburg in seinem gleichnamigen Buch beschrieben. Hochwasser an der Echaz, 7. Mai 1931.  Blick vom Werkplatz des Maurers Mathias Walker über die Echaz zu den Häusern in der Jakobstraße. Das Wehr der oberen Mühle ist überschwemmt. Mathias Walker (1873-1952) führte sein Baugeschäft mit den Söhnen Adolf und Gottlob. Sohn Paul eröffnete ein Malergeschäft. Adolf  fiel im Weltkrieg, Gottlob führte nach dem Krieg das Geschäft weiter bis zu seinem Tode (um 1965). Das Hochwasser 1931 war vergleichbar mit d

Echazhochwasser in Wannweil am 1. Juli 1953 (VI)

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Kirchentellinsfurter Straße. Vor der Gaststätte Zum Waldrand Vor seinem Gasthaus steht der Wirt Werner, (Vater von Kurt und Manfred Werner). Er sieht machtlos dem Geschehen zu. Das große Aufräumen kommt noch. Blick zur Echaz und der unteren Fabrik. An den Straßenbegrenzungssteinen kann man die Wasserhöhe einschätzen. Der Fluß befindet sich übrigens hinter den Steinen. Ich danke Manfred Werner für die Überlassung dieser Fotos.

Echazhochwasser in Wannweil am 1. Juli 1953 (V)

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Vor der Gaststätte "Zum Waldrand"  in der Kirchentellinsfurter Straße. Auf der Hauptstraße fährt Dr. Grauer aus Kirchentellinsfurt mit seinem Mercedes. Er traut seinem Wagen einiges zu. Ob er wohl bis in den Ort gekommen ist? Blick vom Parkplatz des "Waldrand" aus zur unteren Fabrik. Die Brücke in den Fabrikhof ist überschwemmt. Von den Straßenbegrenzungssteinen schaut gerade noch das aufliegende Geländerrohr aus dem Wasser.

Echazhochwasser in Wannweil am 1. Juli 1953 (IV)

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Echaz-Hochwasser am Wehr der oberen Mühle.  Aufnahmestandort ist die Hauptstraße bei den heutigen Sigel-Stuben, damals das Baugeschäft des Matthias Walker. Hinter dem Wehr sieht man ein Mehrfamilienhaus in der Jahnstraße. Die Mühlen- und Fabrikwehre wurden bei Hochwasser oft mit Treibgut zugeschwemmt und machten damit die Überschwemmung noch schlimmer. In Wannweil gab es damals noch vier Triebwerke an der Echaz. Das Triebwerk  "T68" an der oberen Mühle, 1962. Damals lief das Mahlwerk noch mit Wasserkraft. In dem Anbau  befindet sich das Wasserrad. Der schmale Kanal am Wasserradhaus vorbei wird Leerschuss genannt, welcher bei Stillstand des Wasserrades das Wasser am Rad vorbeileitet. Das Foto ist dem Wannweiler Heimatfilm entnommen.

Echazhochwasser in Wannweil am 1. Juli 1953 (III)

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Die Hauptstraße beim Brunnen an der mittleren Brücke. Rechts Haus Nr.20 des Fahrradmechanikers Friedrich Walker, daneben die Metzgerei Kern und Bäckerei Klett. Hinter dem Elektromast die Eisenwarenhandlung des Karl Klett und dahinter die Obere Mühle.. Links sichtbar das Wirtshausschild des "Ochsen". Die gegenüberliegende Häuserzeile in der Hauptstraße. Das Gasthaus zum Ochsen, damals lebte der Ochsenwirt Georg Wollpert noch. Er starb im Oktober 1954 im Alter bon 82 Jahren. Rechts daneben das Bauernhaus Stoß, heute Ladengeschäft Schlecker

Echazhochwasser in Wannweil am 1. Juli 1953 (II)

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An der unteren Brücke, vom Kirchplatz aus gesehen. Damals hieß der Lebensmittelladen an der Ecke zur Kusterdinger Straße noch Handlung Friedrich Reichert, später übernahm dessen Schwiegersohn Andre Gueudin das Geschäft. Die Familie kämpft an der Ladentüre erfolglos gegen das Wasser. Die alte untere Brücke ist noch passierbar. In einem Protokollbuch der Schule lesen wir: "Auch für die Schule war der 1. Juli 1953 ein denkwürdiger Tag. Da es ein Mittwoch war, versammelten sich die Schüler und Lehrer wie gewöhnlich um ½ 8 Uhr in der Kirche zum Schülergottesdienst. Schon in der Nacht vorher bestand Hochwassergefahr. Während des Gottesdienstes zog ein Gewitter auf, das Licht erlosch, und um 8 Uhr, als die Schule beginnen sollte, war es unmöglich die Kirche zu verlassen und in die Schulhäuser zu gehen. Fast eine Stunde lang regnete es in Strömen, so dass Herr Pfarrer Schüle meist mit Singen die Kinder in der Kirche zurückhalten und „beschäftigen“ musste. Als es um 9 Uhr etwas mit R