Wannweil 1945-1946 Kriegsgefangenenpost


Kriegsgefangenenpost 
Dezember 1945

Die meisten Männer des Ortes waren damals noch in Gefangenschaft.Verstreut in der ganzen Welt halfen sie zusammenflicken was sie vorher zerschlagen mussten. Der Posthalter Hipp trug nun keine Feldpost mehr aus. Die Briefe und Karten hießen nun Kriegsgefangenenpost und kamen aus Rußland, Frankreich England, USA und sonst wo her.

Rückseite mit Absenderangabe.

Ähnlich den Feldpostbriefen bestand das Blatt aus bedruckter Vorder- und Rückseite und konnte zu einem Umschlag zusammengesteckt werden.
Auch hier war Papier geduldig.
Willi Wollpert ist am 22.11.2009 in Feuerbach, im 91 Lebensjahr verstorben.



Die  Innenseite des Briefes.

Wenigstens ein Lebenszeichen mit der Hoffnung auf baldige Heimkehr.
Beide Söhne des Bäckers Heinrich Wollpert waren in Gefangenschaft in Frankreich und England.
In der Bäckerei hatten nach dem Einmarsch der Franzosen dieselben das Sagen.  Die Bäckerfamilie wurde kurzfristig ausquartiert, ein schwarzer Koch übernahm die Küche. Die Besatzer merkten aber bald, dass der Betrieb mit dem Bäcker besser läuft, so durften sie nach ein paar Tagen wieder ins Haus. Manchmal wurden im Brotbackofen Hammelkeulen gebacken, dass das Fett nur so aus dem Ofentürchen tropfte. Der Bäcker hatte seine liebe Not, dass das Brot anschließend kein "Gschmäckle" bekam. Nachdem die Offiziere für Ordnung sorgten kam man besser miteinander aus.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Einfach beeindruckend, wie Sie alles dokumentieren und erklären!
Ich bin keine Wannweilerin, lese aber Ihren Blog mit grösstem Interesse....
Den Link Ihres Blogs habe ich inzwischen geschichts- und militärgeschichtsinteressierten Freunden wietergegeben!

Vielen Dank!
Charlotte Hartstein-Weidlich

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