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Es werden Posts vom Dezember, 2009 angezeigt.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (XIII)

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Marokkanischer Besatzungssoldat, namens Jeanot. Das Originalfoto trägt auf der Rückseite die Aufschrift: "Schano, Jeanot". Es ist eine Fotografenaufnahme, in Ausgehuniform, Turban und helle Krawatte. Die Besatzer kamen zu bestimmten Familien zu Besuch, sie hatten dort eine Art Familienanschluß, ohne daß sie dort einquartiert waren. Dieser Jeanot verkehrte im Haus des Schreiners Christoph Ott, er war ein gern gesehener, anständiger Gast.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (XII)

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Das große Hammelessen. Vor Beginn des Fastenmonats Ramadan gab es zu Ehren des anwesenden Generals noch ein großes Hammelessen. Wie man sieht, wurde am Fleisch nicht gespart. General de Monsabert hat seine ganze Militärzeit in Afrika verbracht.  Die Marokkaner verließen in dieser Zeit Wannweil, in Reutlingen waren sie bis 1960. General Monsabert mit seinem Gefolge beim Kaffeetrinken im Gemeindehaus. Die Damen fühlen sich sichtlich wohl. Ganze Hammel am Spieß sind ja eher etwas für Soldaten.  Vor der Eingangstreppe zum Gemeindehaus. Seit der Einweihung im Jahr 1936 sah das Haus nur Uniformen. Nach den "Goldfasenen" der Partei übergangslos die Franzosen, diesmal nicht in roten Hosen. Erst nach Wiederaufnahme der örtlichen Vereinstätigkeiten war das als Adolf-Hitler-Haus eingeweihte Gebäude bis heute ein echtes Gemeindehaus.  Wie ein zehnjähriger Schüler das Kriegsende erlebte: Gerhard Künstle (1935 - 1995) wohnte bei seinen Eltern in der Marienstraße . Er war ge

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (XI)

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 Begrüßung des Generals durch  Bürgermeister Walker. Mitten auf der Hauptstraße, vor der Einfahrt zur Spinnerei, empfängt der kommisarische Bürgermeister Walker General Monsabert. Ein Trachtenpaar und ein Trachtenpärchen bilden die Wannweiler Delegation. Im Hintergrund links das Haus des Ludwig Wurster, heute betreibt seine Urenkelin Conny hier ihr Hoflädle. Das Haus rechts gehörte damals Johannes Henes. Der französische hohe Besuch auf dem Weg vom Sportplatz zur Spinnerei. Hier eine Episode aus dem Beginn der Besatzungszeit. Helene Werner erinnert sich: Helene (1926-2001), die Tochter des Waldrandwirts Werner erinnert sich auch an diesen Tag. Eine Bekannte sagte dem Wirt, der Öl-Künstle in der Hauptstraße hätte noch Speiseöl zu verkaufen. Mein Vater meinte, ich sollte das Öl kaufen. Beim verhandeln sagte der Künstle plötzlich: "schaut, da kommen ja Panzer gefahren". Schnell lief ich heim. Auf der Hauptstraße kamen mir auch schon Panzer entgegen. Fremde Soldaten mit

Wannweil 1945-1946 Kriegsgefangenenpost

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Kriegsgefangenenpost  Dezember 1945 Die meisten Männer des Ortes waren damals noch in Gefangenschaft.Verstreut in der ganzen Welt halfen sie zusammenflicken was sie vorher zerschlagen mussten. Der Posthalter Hipp trug nun keine Feldpost mehr aus. Die Briefe und Karten hießen nun Kriegsgefangenenpost und kamen aus Rußland, Frankreich England, USA und sonst wo her. Rückseite mit Absenderangabe. Ähnlich den Feldpostbriefen bestand das Blatt aus bedruckter Vorder- und Rückseite und konnte zu einem Umschlag zusammengesteckt werden. Auch hier war Papier geduldig. Willi Wollpert ist am 22.11.2009 in Feuerbach, im 91 Lebensjahr verstorben. Die  Innenseite des Briefes. Wenigstens ein Lebenszeichen mit der Hoffnung auf baldige Heimkehr. Beide Söhne des Bäckers Heinrich Wollpert waren in Gefangenschaft in Frankreich und England. In der Bäckerei hatten nach dem Einmarsch der Franzosen dieselben das Sagen.  Die Bäckerfamilie wurde kurzfristig ausquartiert, ein schwarzer Koch übern

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (X)

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Inspektion der Pferde und Maulesel durch den General. Hier auf dem Wannweiler Sportplatz. Zu der Tierhaltung der Besatzer und Befreier hat Günther Rilling, Jahrgang 1930, aus seiner Erinnerung geschrieben: "Die Bauern stöhnten unter der Last der Besatzung, denn nicht nur ihre Scheunen waren belagert, die Mulis verzehrten auch das Heu, das für ihr Vieh bestimmt gewesen.“ Des ischt, weil mr amol so an vrruckte Schultes ghet hent, mo aus Wannweil a nazionalsozialischtische Muschtergemeinde gmacht bot“, erklärte mein Chef voll Mitgefühl. Einer der wenigen, die von der Besatzung profitierten, war der Nachbar Konrad. Schubkarrenweise führte er den Mulimist heran, so daß die Frauen im Hause ganz neidisch wurden und ich an meinen Urlaubstagen ebenfalls diese Abfallprodukte sammeln sollte. Auf der Straße aber war alles festgetreten, und darum brachte ich ebenso viele Steinchen wie Mist heim. Nahte ich einmal einer Wiese, wo die Tiere angebunden waren, so schimpfte der alte Feldschütz

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (IX)

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General Monsabert berührt die Flagge. Auf dem Fabrikhof der Spinnerei präsentieren sich die Soldaten. Im Hintergrund sieht man das Mädchenheim. Im Erdgeschoß war die Kantine und Werksküche. Die oberen Geschoße waren als Mädchenwohnheim für ledige, auswärtige Fabrikarbeiterinnen eingerichtet. Die Regimentsmusik vor dem Bürogebäude der Spinnerei. Eine Episode aus der Erinnerung Günther Rillings: "Offiziere und Unteroffiziere waren Franzosen, die als Kopfbedeckung keine Turbane, sondern Schiffchen trugen. Die bekannte Schildmütze, welche - sicher nicht aus ästhetischen Gründen - selbst ein de Gaulle selten missen wollte, wäre dienlicher gewesen, denn ein Leutnant, als ich ihn zum erstenmal sah, trug den Kopf so hoch, daß mir sofort klar wurde, das Mützenschild hätte seine Nase davor bewahrt, daß es hineinregnete. In Schaftstiefeln, die Reitpeitsche in der Hand stolzierte er zum Appell, ohne ein Wort zu sprechen. Anders seine Begleiterin, eine attraktive Dame in Pelzjacke. Si

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (VIII)

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Inspektion der 14. marokkanischen Maultierkompanie durch General Monsabert. Hier ziehen die Inspekteure, voran der General,  in den Fabrikhof der Spinnerei und Weberei Wannweil ein. Im Hintergrund das Portierhäuschen. Im Gebäude links sind unten die Sanitär- und Umkleideräume der Belegschaft, oben Wohnungen untergebracht. Vor dem Bürogebäude steht der Fahnenmast in einer kleinen Grünanlage mit dem Zeichen der 14. Maultierkompanie. Über dem Eingang zum Bürogebäude ist die französische Beschriftung "Bureaux" angebracht.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (VII)

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General Joseph de Goislard de Monsabert . Hier bei der Inspektion der 14. marokkanischen Maultierkompanie am 16. April 1946 in Wannweil. Monsabert (1887-1981) war der Befehlshaber der 3. algerischen Infanteriedivision. Nach dem Rheinübergang  nahm  1945 Stuttgart ein. Ab August 1945 war er für die gesamten französischen Besatzungstruppen in Deutschland verantwortlich. 1946 ging er in Pension General Monsabert bei einer Besprechung auf der Hauptstraße an der Zufahrt zur Spinnerei. Die Offuziere haben die neuesten Häuser des Orts beschlagnahmt und die Bewohner umquartiert. Der Ortskommandant wohnte im Haus des gefallenen Bürgermeisters Albert Zanzinger im Weinbergweg 7. Eine Episode aus dem Beginn der Besatzungszeit: Doris L (* 1940) erlebte als 5-jähriges Kind den Einmarsch der Franzosen. Beeindruckend für sie war der Beschuss einiger Häuser auf dem Letten. Eine Panzergranate schlug in ihr Elternhaus in der Uhlandstraße  ein und machte die Wohnung unbewohnbar. Der Vater Karl L.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (VI)

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Inspektion am 16 April 1946. General Monsabert besuchte die 14ème Compagnie Muletière in Wannweil. Hier sind die Marokkaner auf dem Sportplatz mit ihren Tieren angetreten. Bereits ein Jahr dauerte der Aufenthalt der 14. Maultierkompanie in Wannweil. Die Bevölkerung war nun einigermaßen mit den Sitten und Gebräuchen des Islam vertraut geworden. Mit Beginn des Ramadan 1946 sind sie weitergezogen. Auf diesem Bild sehen wir die hohen Tiere. Höhere und höchste Dienstgrade samt ihren Frauen hatten die Maulesel zu besichtigen. General Monsabert verlässt hier gerade eine ehemalige Fremdarbeiterbaracke. Der Rampe nach zu schließen waren hier Pferde oder Maultiere untergebracht. Die Baracken standen bis um 1960 als Behelfswohnungen für Flüchtlinge.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (V)

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Atelieraufnahme Foto-Merkel Nr. 52420 Atelieraufnahme Soldat "Franko" Mit Margarethe Rilling in Tracht.  Dieser Franko war mit der Familie Paul Rilling befreundet. Er hat wohl in der Margarethe Rilling eine Ersatzmutter gesehen. Margarethes Sohn Paul war noch in Gefangenschaft. Am Tag der Heimkehr hat Franko seinen ehemaligen "Feind" zum Essen ins Offizierskasino eingeladen. Eine gewisse Zeit bestand nach 1946 noch Briefkontakt. Am Ärmel trägt Franko ein Abzeichen (Divisionsabzeichen?) mit der Aufschrift "Rhin et Danube" und drei Winkel die ihn als Sergent-Chef ausweisen was wohl dem Rang eines Feldwebel entspricht. Dieses Foto mit Widmung  im Postkartenformat  hat Franko der Familie Rilling überlassen.

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (IV)

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Blick in die Bahnhofstraße, von der oberen Brücke aus gesehen. Eine Formation marschiert in der Bahnhofstraße in Richtung Hauptstraße. Hier vor den Häusern auf der linken Seite:  Fritz Grauer, Paul Rilling und Karl Rilling. Rechts das kleine Wohnhaus der Familie Queck. Dahinter wurde 5 Jahre später die Post gebaut. Blick aus einem Fenster der Bahnhofswirtschaft. Ein Bild militärischer Ordnung. Auf dem Rasen sind Linien eingestreut, damit die Soldaten "in Linie" stehen. Von hier aus marschierten sie ins Dorf, siehe obiges Foto. Ausschnitt aus obigem Foto. Zaungäste vor dem Haus des Paul Rilling. Frauen, Kinder, ein Offizier und ein Soldat mit Stahlhelm. Fotos: Familie Rilling

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (III)

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Appell der Soldaten am Bahnhofsplatz. Auf dem Dreieck, welches 1962 mit einem Springbrunnen verziert wurde sind die Soldaten angetreten. Das Dreieck war damals schon als Grünfläche angelegt. Abgebildet sind 2 Gruppen Soldaten. Sie präsentieren das Gewehr. Im Vordergrund steht der Fahnenmast in einem Blumenbeet. Im Hintergrund rechts das Haus von Karl Rilling, Bahnhofstraße 9, links davon Haus Nr. 7, Paul Rilling und das Haus im Hintergrund gehörte später Fritz Grauer. Links das Haus Gaiser, später Erwin Weber neben der Post. Eine Gruppe mit 25 Mann ist angetreten. Der Ortskommandant und die Offiziere waren Franzosen. Einige Hundert Maulesel wurden auch den Bauern in die Ställe gestellt. Selbstverständlich mussten die Bauern auch Futter bereitstellen. In den Schulhäusern wurden die Mannschaften einquartiert, die Offiziere wohnten in Privathäusern. Das Kassino der farbigen Unteroffiziere befand sich im Haus Leibßle, Hauptstraße 61, das der weißen Offiziere  im Hirsch und ab Okt

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (II)

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Französische Besatzungszeit vom 20. April 1945 bis Frühjahr 1946.  Eine Einheit von ca. 400 Marokanern  war im Ort einquartiert. Sie gehörten der 14. Marokkanischen Maultierkompanie an. Hier beim Appell auf dem Vorplatz des Gemeindehauses, nichts erinnerte daran dass das Gebäude noch vor ein paar Tagen  "Adolf-Hitler-Haus" hieß. Die Büste des Allgegenwärtigen wurde zerschlagen und vergraben, die "Ehrenhalle" ausgeräumt. An der Ecke der Einfahrtstraße zur noch nicht ausgebauten Marienstraße, damals ein Feldweg, steht die Dorfjugend. Für sie gab es in dieser Zeit jeden Tag Neues zu sehen. Appell vor dem Gemeindehaus. Die Soldaten sind hell uniformiert. Es ist eine Gruppe von etwa 26  Soldaten angetreten. Auf dem Platz vor dem Gemeindehaus war jeden Morgen Appell, die Männer wurden zu Arbeitseinsätze eingeteilt. Aufräumarbeiten im Ort wurden von den Marokkanern durchgeführt. Sie beseitigten Trümmer an den durch die Brückensprengung beschädigten Gebäuden und räumt

Marokkaner in Wannweil 1945-1946 (I)

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Appell vor dem Wannweiler Gemeindhaus. Auf dem Vorplatz des Gemeindehauses, vormals Adolf-Hitler-Haus. Hintergrund Haus Karl Brucklacher. Drei Soldaten in weißer Uniform präsentieren Gewehr und Stander. Die französische Besatzungszeit vom 20. April 1945 bis Frühjahr 1946 brachte eine Einheit von ca. 400 Marokanern  in den Ort. Sie waren in verschiedenen Gebäuden einquartiert. Es waren Soldaten der 14. Marokkanischen Maultierkompanie.

Auf einer Wanderung in den 30er Jahren

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Das Ziel der Wanderung ist im Bild - die Wurmlinger Kapelle. Links wieder die beiden Gaiser-Vettern, Wilhelm der gelernte Schreiner aus der Brühlstraße und Theodor der Zimmermann. Daneben meine ich den Schuhmacher Wilhelm Walz, ein Schulfreund von Wilhelm Gaiser, zu erkennen. Die Wurmlinger Kapelle ist auch heute noch ein empfehlenswertes Wanderziel. Von Tübingen über das Schloß und den Spitzberg und über Wurmlingen und Hirschau wieder zurück. Foto: Album Theodor Gaiser