Handwerker mit Holz vor dem Haus


Schreinermeister Karl Ott (1901-1990) hat Vorräte angeschafft.

Die Aufnahme entstand in der Zeit vor dem II. Weltkrieg. Damals firmierte die Schreinerei Ott als "Christoph Ott und Söhne", im Geschäft war der Vater mit den Söhnen Karl und Eugen. Das Holz wurde in der Region eingekauft, Fuhrleute holten die Stämme mit Gäulen aus dem Wald und brachten es auf dem Langholzwagen zum Zimmermann Jakob Gaiser beim Bahnhof.
Das Zimmergeschäft mit Sögewerk des Jakob Gaiser in Wannweil beim Bahnhof.

Im Lohnschnitt verarbeitete Jakob Gaiser die Baumstämme zu Brettern und Dielen in der gewünschten Stärke. Der Schreiner ließ die Stämme nach seinen Erfahrungswerten auf Vorrat einschneiden, denn das Holz musste anschließend noch bis zu 5 Jahre getrocknet werden. Wieder brauchte man den Fuhrmann, diesmal mit dem Pritschenwagen, um die Bretter dem Schreiner zuzuführen.


Rechnung für den Lohnschnitt auf dem Sägegatter

"Für schneiden von Stammholz, Forchenstammholz, 1 Abschnitt 5 m lang zu 35 mm, 5,70 Mark
Fuhrlohn 1,00 Mark." Auf dieser Rechnung wird Forchenholz, heute nennt man es Kiefer, Eichenholz, Birnbaum und Buche erwähnt.



Das Sägegatter des Jakob Gaiser, ein sogenannter Hochgang, hier mit einem Sägeblatt.

Die Maschine, ein Ungetüm aus Eisen und Stahl, hergestellt in Derendingen von der Firma Wurster und Seiler Ende des 19. Jahrhunderts. Über dem Wekstattboden sieht man den den langen Sägeschlitten und Rahmen, dessen Fundament mit dem großen Schwungrad im Keller steht. Der Antrieb erfolgte über eine Transmission mit Langriemen von einem Zentralen Elektromotor aus. Gaiser kaufte die Maschine gebraucht, denn elektrischen Strom gab es in Wannweil erst seit 1909.

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