Wannweil und seine 15 Lehenshöfe, der 6. Hof


Die sogenannte "Einfahrt" , Ansicht um 1910

Gebäude Einfahrtstraße 1, vorher Haus Nr. 16. Der giebelständige Hauskörper zur Hauptstraße hin ist noch erhalten und wurde vom Besitzer liebevoll renoviert. Die Querbauten links und rechts mit der Einfahrt wurden längst entfernt und nur der Straßenname "Einfahrtstraße" erinnert noch an den seltsamen Überbau, welcher sogar noch einen extra abgestützten Erker besaß. Das Originalgemälde ist mit A. Joos signiert.



Die Lage des Hofes auf dem Plan von 1842

Der Hof schließt direkt nördlich an das Anwesen des Christian Gaiser an. Im Lagerbuch heißt es:
Mitten im Dorf auf die gemeine Gasse stoßend. Die Besitzer damals waren Johann Georg und Jakob Guettbrod, vorher Konrad Ann,Georg Gaiser und Hannsjerg Walz, Ohmenhäuser.
Ältester Brief: Jakob Wundern
Flurnamen: Blazwiesen, Kreuzwiesen, Wingartrain, in der Wartz, Hagenacker, Fallenbach, Erlach im Kirchener Feld.
Besitz: 13 Mannsmad Wiesen, 31 Jauchart Acker, 1 Jauchart 2 Viertel Länder






Ansicht des Anwesens, die Seite zur Einfahrtstraße.

Zustand nach dem Krieg, die Einfahrt ist schon zurückgebaut. Rechts im Bild die Scheune, welche ursprünglich nahe an das Bauernhaus des 4. Hofes stieß. Das hintere Gebäude des Hofes wurde mit einem Zwerchhaus versehen. Der Besitzer war zu dieser Zeit der Aufnahme Jakob Gaiser. Man nannte die Familienangehörigen die "Einfahrts". Des Einfahrts-Jajobs Kinder waren unter anderen der Einfahrtskarl und die Einfahrts-Anna. Das vordere Haus zur Hauptstraße hin gehörte dem Webmeister Otto Schwarz. Dieser gründete 1925 ein Bekleidungsgeschäft und vergrößerte nach dem Krieg seinen Verkaufsladen für Oberbekleidung. Dort konnte man noch bei dem nachfolgenden Besitzer, Günter Knoblich, Textilien kaufen. Heite, 2009, ist in dem nahezu unveränderten Laden ein Frisörsalon eingebaut.



Blick in die Einfahrtstraße im Jahr 2009.

In dieser Schaufensterzeile hat Otto Schwarz die Waren seines Bekleidungshauses angeboten. Die Dunglege oder "Mischte" ist natürlich längst verschwunden. Das hintere Haus, in dem die amilie Gaiser wonte, gehört seit 1994 der Gemeinde und ist an Bedürftige vermietet. Das heißt der Wohnstandard entspricht nicht unbedingt dem neuesten Stand.


Der Einfahrt-Jakob (1861-1949) mit seiner ledigen Tochter, der Einfahrt- Anna.

Die Frau des Jakob Gaiser, die in Jettenburg 1863 geborene Katharina Braun ist schon 1912 verstorben. Nun mußte die 1902 geborene Tochter in der Landwirtschaft mithelfen. Der Sohn Karl war als Schreinermeister selbstständig, Sohn Gottlob ist nach Amerika ausgewandert. Der Jakob hatte mit seiner "Kattree" fünf Kinder die das Schulalter nicht erreichten und als er hochbetagt starb, ließ er fünf erwachsene Kinder zurück.
Auf diesem Bild gleicht der Gaiser Jakob einem knitzen Bauern.

Er gehörte zu alteingesessenen Wannweilern. Sein Großvater Johann Jakob Mayer (1800-1877) war wie auch dessen Vater Johann Georg Mayer (1768-1839) Schultheiß in Wannweil.

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