Wannweil und seine 15 Lehenshöfe, der 5. Hof


Die Schildwirtschaft "Zum Ochsen" in Wannweil um 1910

Damals das Gebäude Nr. 8, später Hauptstraße 21 mit der Scheune 21a. Hinten im Hof sieht man die Scheune, sie ist 1937 abgebrannt und wurde wieder aufgebaut. Vor etwa 45 Jahren wurden diese durch ein Wohnhaus ersetzt. Im hinteren Teil des Ochsen sind die Ställe, sie wurden durchreisenden Fuhrleuten zur Verfügung gestellt. Nachdem Fuhrleute keine mehrtägigen Fahrten mehr machten, waren sie für diese Zwecke entbehrlich und Metzger Kern hat vorübergehend sein Schlachtvieh untergebracht.
Damals war Georg Wollpert der Ochsenwirt, ihm gehörte das Anwesen. Heute sind dessen Enkel die Besitzer.


Die Lagebeschreibung im Lagerbuch von 1711

Oben im Dorf, vorne auf die gemeine Gasse und hinten auf die Prühl stoßend. Besitzer: Hans-Jerg Walz des Bürgermeisters Sohn 2/4, Hansjerg Wollpert 1/4, Hansjerg Knoblich 1/4. Frühere Besitzer: Georg Früh, Johannes Jedelin, Hansjakob Früh, Hansjakob Brucklacher, Hansjerg Gutbrod. Ältester Brief: Michael Otten und Georg Frühen.
Flurnamen:
Ohrloch, auf dem Burren oder Guckach im Kirchemer Zehnten genannt.
Besitz:
8 Mannsmahd Wiesen, 34 Jauchart Acker, 3 Viertel Länder, 2 Viertel Gärten.



Zustand 2009 von der Metzgerei Kern aus gesehen.

Schon vor dem Krieg wurde in die unteren Gasträume ein Verkaufsladen des Konsums eingerichtet, der Wirtschaftsbetrieb wurde oben im Saal weiterbetrieben. Nachdem Georg Wollpert keine Nachfolger in der Familie hatte, wurde die Wirtschaft verpachtet. Zuletzt war sie nach dem Krieg noch eine kurze Zeit geöffnet. Der Konsum zog in den 70er Jahren in das nebenan neu gebaute Ladengeschäft um. Seither wechselten sich verschiedenartige Geschäfte im Ochsen ab. Zur Zeit, 2009, ist ein Obstgeschäft eingemietet.



Der Ochsenwirt Georg Wollpert, geboren in Wannweil 1872, gestorben 1954.

Hier um 1950 in seiner Stube bei der Zeitungslektüre. Seine Frau Margarete Kehrer ist schon 1941 im Alter von 68 Jahren verstorben. Die Tochter Lydia, verheiratet mit Notar Braun, nannte man des Ochsenwirts Lydia. Die Väterliche Wollpertlinie lässt sich bis 1649 zurückverfolgen. Georgs Urgroßvater Johann Jakob Wollpert (1772-1839) war schon Ochsenwirt und Richter. Auch hier ist das Erblehen lange in der Familie geblieben.

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