Geschichten aus der Spinnerei


Christian Rempfer erzählt:
Einmal im Jahr wurden die Dampfkessel gereinigt. Im Sommer, wenn nicht geheizt werden mußte, wurde mit einem der beiden Kessel gefahren. In dieser Zeit konnte der andere Kessel gereinigt werden. Jeder Kessel stand im Sommer vier Wochen still. Freiwillige der Belegschaft klopften abends nach Feierabend die Kesselsteine ab. Sie bekamen für diese Arbeit 70 Mark. Für diese anstrengende und nicht ungefährliche Arbeit mußte in den Kessel eingestiegen werden. Nach getaner Arbeit, kurz bevor das Wasser wieder eingefüllt werden sollte, wurde in der Wirtschaft Zur Krone noch eingekehrt. Einer der Männer fragte plötzlich: "Wo ist eigentlich der Rudolph?" Da der Rudolph auch im Kessel gearbeitet hatte, suchten sie ihn und fanden ihn auch schlafend, mit der Mostflasche im Arm, im Kessel liegend. Da haben wir aber Glück gehabt, daß wir das Mannloch nicht geschlossen haben!
Foto: Ansicht der Spinnerei vom Sportplatz aus. Aufnahme 1943


Aufnahme im Fabriksaal 1938
Arbeitspause twischen den Textilmaschinen. Links sitzt Rosa Schomaker geb. Rilling, rechts Luise Früh verh. Knapp. Der Vater von Rosa, Georg Rilling war Meister in der Spinnerei. Rosa Schomaker, Jahrgang 1920, verbrachte ihr Arbeitsleben in der Spinnerei. Wer kennt die anderen?
Foto Album Schomaker

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