Das Armenhaus in Wannweil

Das Armenhaus in der Dorfstraße, im Volksmund Bettelhaus genannt.

Haus Nr. 76, Dorfstraße 36. Die Aufnahme entstand zur Zeit des Abbruches. Das Haus war baufällig geworden. Zusammen mit dem Haus Raiser wurde für den Bau der Raiffeisenbank Platz gemacht. Das Gebäude im Hintergrund ist das Postamt in der Bahnhofstraße. Bürgermeister Zanzinger schreibt 1938:
"Das Haus wurde 1938 von der Gemeinde erworben, vorher teilweise als Armenhaus genutzt. Zanzinger schreibt: "Für den in absehbarer Zeit geplanten Ausbau der dorfstraße und der Bahnhofstraße wurden 1938 die beiden privaten Anteile an dem gebäude Nr. 76 der Dorfstraße von der Gemeinde zum Preis von 6.570 RM käuflich erworben. Die bisherigen Anteile der Gemeinde waren als Armenhaus benützt. Dieser Gebäudeteil ist jedoch wegen Baufälligkeit nicht mehr bewohnbar und wurde für Wohnzwecke gesperrt. Die in dem neu erworbenen Gebäudeteil befindlichen zwei Wohnungen wurden an zwei hiesige Familien zum Mietpreis von 20 und 25 RM vermietet."

Lageplan Dorfstraße 36 und 34, Haus Raiser.

Anlass war die Erweiterung und Modernisierung des Bauernhauses von Jakob Raiser. Das Haus war baufällig geworden, deshalb reichte Jakob Raiser 1871 dieses Baugesuch an die Gemeinde ein. Der Umbau hat sich gelohnt, das Haus hat weitere 100 Jahre überdauert. Um 1970 wurde das Anwesen zusammen mit dem Armenhaus abgebrochen und die neue Raiffeisenbank erstellt.
Die Zeichnung des Lageplans erstellte Geometer Daniel Wolpert (1847-1936), er wohnte in Rommelsbach im Gasthaus Lamm, auch "Wolperthaus" genannt.
Die Vorfahren des Jakob Raiser (1832-1906) gehen in Wannweil zurück auf einen Ofterdinger Schulmeister Jerg Raiser, welcher 1670 in Wannweil die Kusterdingerin Anna Maria Wandel heiratete.

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