Auswanderer nach Siebenbürgen 1846
Die "Ammeibäs" Anna Maria Rilling geb. Wollpert.
Sie wurde am 8. Juni 1842 als Tochter des Johannes Wollpert und der Margareta Elisabetha geb. Raiser, geboren, gestorben in Wannweil am 13.Juni 1919. Ihr Mann Wilhelm Rilling ist am 14. Mai 1841 in Wannweil als Sohn des Wilhelm Rilling aus Weilheim und der Anna Maria Kern geboren, gestorben am 24. Oktober 1916 in Wannweil.
Die "Ammeibäs" ist als Vierjährige mit ihren Eltern, zwei Geschwistern und dem ganzen Hab und Gut die Donau hinab bis Siebenbürgen gefahren. Diese Reise, besonders die Rückkehr zwei Jahre später hat sie so sehr beeindruckt, dass sie ihr Leben lang davon erzählte. Diese Zeit liegt für mich nur "zwei Handschläge" zurück. Ihre Großnichte Anna Schäfer (1906-1993) hat die Ammeibäs noch erlebt und mir von ihr erzählt.
Das Jahr 1846.
Um diese Jahre trat wieder eine Verschlechterung der Verhältnisse ein. Zwangsverkäufe, Gant, waren an der Tagesordnung. Die Gemeinde hatte hohe Armenkosten. So war auch hier eine Familie mit 7 Töchtern, welche von der Gemeinde ganz verhalten werden musste. Die Familie wäre gerne ausgewandert wenn sie das Geld dazu gehabt hätte. Der Gemeinderat hat daher beschlossen, die Reise nach Amerika zu finanzieren. Im Protokoll steht: "da die Familie der Gemeinde sonst große Kosten verursacht hätte und die Töchter einen schlechten Ruf haben." So schloss die Gemeinde mit einem Schiffsagenten einen Vertrag zu Beförderung von 9 Personen ab. Die Kosten beliefen sich auf 1.120 Gulden. Dazu musste die Gemeinde einen Kredit aufnehmen. Das Konsulat musste die Einschiffung überwachen, dass ja keines der Familie wieder „ in alter Anhänglichkeit“ reumütig zurückkehrte. Eine weitere männliche Person mit Braut und unehelichem Kind wurde ebenfalls auf Gemeindekosten nach Amerika verschifft. Weniger Probleme hatte die Gemeinde mit einer Gruppe die sich auf der Donau nach Siebenbürgen einschiffte.
Es war der Schneider Johann Georg Raiser mit Frau und 4 Kinder, der Schreiner Stefan Henes mit 9 Kinder, der Küfer Johannes Raiser, Johannnes Kern, zwei ledige Burschen und unser Vorfahr Johannes Wollpert mit seiner Frau Margaretha Elisabetha Raiser und ihren 3 Kindern. Ebenso sein Vetter 2. Grades, Johann Georg Wollpert mit Frau und . Nachdem Johannes Wollpert eine Tochter kurz nach der Ankunft geboren wurde ist das kleine Kind von Ratten angenagt worden. Sie haben im fremden Land nicht Fuß gefasst und wollten wieder zurück. Sie hatten das Glück, in Wannweil noch ein Haus und Güter zu besitzen. 1848 kamen sie zusammen mit der kinderreichen Familie Stefan Henes wieder in die alte Heimat.
Das Schicksal des Auswanderers Johann Georg Wollpert.
Er ist in Wannweil am 13. Januar 1816 als Sohn des Johann Jakob Wollpert und der Anna Barbara Brucklacher geboren. 1841 heiratete er Elisabetha geb. Raiser, eine Enkelin des Schulmeisters Martin Raiser.
Ihr esrter Sohn wurde nur 6 Wochen alt. 1843 folgte ein Mädchen. Zusammen mit weiteren Familien ist die Familie 1846 nach Girelsau in Siebenbürgen ausgewandert. Nach der Ankunft am, am 1. Juni 1846 wurde der Sohn Wilhelm geboren, im selben Jahr starb der Vater. Die Mutter musste nun mit zwei kleinen Kindern im fremden Land Fuß fassen. Es war für sie hart, dass der Vetter ihres Mannes wieder nach Wannweil zurückkehrte und sie nicht mehr mitnehmen konnte. Der Enkel dieses Wilhelm, es war wie der Vater und Großvater auch ein Wilhelm, wurde 1919 in Herrmannstadt geboren und ist nach dem Krieg nach Bremen gezogen. Eine Spurensuch nach seinen Vorfahren führte ihn 1983 zu einem Besuch nach Wannweil. In den Kirchenbüchern konnte er den Geburtseintrag seiner Urgroßeltern betrachten.
Der Urenkel der Auswanderer in der Stube seiner Wannweiler Verwandten.
Wilhelm Wollpert aus Bremen war Bäcker. Hier steht er in der Stube des Bäckerkollegen und Vetter 5. Grades. Am Tisch sitzen Karl Wollpert, Bäckermeister, dessen Bruder Willi mit Ehefrau Hildegard geb. Wahl.
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