Etwas vom Musikverein

Dieses Foto entstand um 1950 auf dem Sportplatz. Im Hintergrund die Scheunen des Viehhändlers Johannes Schmid. Die militärische Uniform mit Schirmmütze und "Schwalbennester" an den Schultern wurde vermutlich nach der Neugründung 1934 angeschafft. Schon 6 Jahre nach der Grünung im Jahr 1908 wurden die wehrfähigen Bläser zu den Fahnen gerufen. Auch nach dem II. Weltkrieg musste der Verein neu aufgestellt werden. Viele Aktive Spieler blieben gefallen oder vermisst  in fremden Ländern. Im Januar 1948 wurde eine neue Kapelle gegründet und die alten Uniformen mussten noch ein paar Jahre herhalten. Am militärischen "Outfit" nahm damals niemand Anstoß. Neue Uniformen, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend, folgten nach und 1968, zum sechzigsten  Vereinsjubiläum wurde die Wannweiler Tracht als Paradeuniform angeschafft.
Der Kirche missfiel natürlich die militärische Uniform und ihre Kritik traf gleich die ganze Mannschaft. Hier ein Auszug aus dem Visitationsbericht 1953.  

Der Musikverein, der - wie der Sportverein - seine Mitglieder hauptsächlich unter der Jugend, in Einzelfällen, sogar unter der schulpflichtigen Jugend holt, pflegt neben der Blechmusik einen rauen Ton. Entsprechend der Altersstufe seiner Mitglieder ist das angeberische Wesen, das durch die uniformierte Kleidung der Bläser noch unterstützt wird, bei ihm noch ausgeprägter als beim Gesangverein. Seit einiger Zeit übt sich auch der Musikverein im Spielen von Chorälen. Wird er zu Beerdigungen hinzugezogen, so spielt er ausschließlich die Choräle der Kirche.


 

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