Dorfschmied Albert Gaiser
Hauptstraße 24, Haus des Schmiedemeisters Albert Gaiser, abgebrochen 1973Aufnahme W. Ott, Februar 1973
Eingezwängt zwischen der Bäckerei Klett und der Metzgerei Kern stand bis 1973 das Hau des Schmied Gaisers. Die Aufnahme entstand an einem Sonntag. Die Geschäfte sind geschlossen, Kirchgänger gehen heim. Otto Schwarz veröffentlichte im Gemeindeboten damal anlässlich des Gebäudeabbruches ein Gedicht zum Andenken an den 1971 verstorbenen Dorfschmied:
Eingezwängt zwischen der Bäckerei Klett und der Metzgerei Kern stand bis 1973 das Hau des Schmied Gaisers. Die Aufnahme entstand an einem Sonntag. Die Geschäfte sind geschlossen, Kirchgänger gehen heim. Otto Schwarz veröffentlichte im Gemeindeboten damal anlässlich des Gebäudeabbruches ein Gedicht zum Andenken an den 1971 verstorbenen Dorfschmied:
Die Dorfschmiede in
Wannweil
Die Dorfschmiede steht nicht mehr da, ein leerer Platz -
schnell es geschah,
daß mit dem Meister, kurz verstorben, das Haus von „andern“ dann erworben.
Kein Pferd wird hier mehr angebunden, kein Feuer in der Esse gezunden
kein Eisen wird mehr rot geschmiedet, kein Huf mehr ausgeputzt, behütet
kein Rauch stinkt mehr nach Huf und Horn, kein lauter Ruf „tust gut da vorn!“
Kein Nagel wird mehr eingeschlagen, kein neues Eisen mehr zum Traben.
Der Sensen heller tingel tang, wenn Meister seinen Hammer schwang
es klang oft wie ein hell Geläut des Abends in der Heuetzeit.
Man könnte da noch vieles sagen, vom Rad, vom Leißen an dem Wagen,
vom Deichsel der gebrochen ward, er flickte ihn nach Meister Art.
Noch ist der Platz ganz öd´und leer und käm der alte Meister her.
Er würde still von hinnen gehn und sagen: ich will nichts mehr sehen.
daß mit dem Meister, kurz verstorben, das Haus von „andern“ dann erworben.
Kein Pferd wird hier mehr angebunden, kein Feuer in der Esse gezunden
kein Eisen wird mehr rot geschmiedet, kein Huf mehr ausgeputzt, behütet
kein Rauch stinkt mehr nach Huf und Horn, kein lauter Ruf „tust gut da vorn!“
Kein Nagel wird mehr eingeschlagen, kein neues Eisen mehr zum Traben.
Der Sensen heller tingel tang, wenn Meister seinen Hammer schwang
es klang oft wie ein hell Geläut des Abends in der Heuetzeit.
Man könnte da noch vieles sagen, vom Rad, vom Leißen an dem Wagen,
vom Deichsel der gebrochen ward, er flickte ihn nach Meister Art.
Noch ist der Platz ganz öd´und leer und käm der alte Meister her.
Er würde still von hinnen gehn und sagen: ich will nichts mehr sehen.
Otto Schwarz
Veröffentlicht
im Gemeindebote Wannweil am 7. März 1973
Siehe: Der Huf- und Wagenschmied
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