Bluttat vor 170 Jahren
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Mannichfaltigkeiten
(Reutlingen) Kaum hörten wir von einer hier vorgefallenen
blutigen That, so ist sie bereits durch eine neue noch gräßlichere in den
Hintergrund gedrängt. Verflossenen Dienstag Abend verließen M. Walz, Bauer mit
seinem Weibe, dessen Schwager aus Jettenburg und die Korbmacher Jos. Maier von
Wannweil und Flammer von Dußlingen unsere Stadt unter heftigem Streit und
Wortwechsel, der jedoch eine halbe Viertelstunde von hier, wo sich die Ersten
von den Letztern getrennt hatten sein Ende erreichte. Am Betzinger Rank fielen
jedoch unversehens Mehrere über Walz und seinen Schwager her und Ersterer fiel
von einem mehrere Zoll tiefen Stich in den Hals getroffen mit dem Ausrufe „O
Weib ich muß sterben“ nieder und verschied in wenigen Minuten. Seinem Schwager
wurde die Nase und Oberlippe gespalten und ruht der Verdacht dieses Mordes und
der Verletzung auf obengenannten Beiden Maier und Flammer, welche noch in der
Nacht festgenommen und am Morgen vor den Leichnam geführt wurden um sie zum
Geständniß zu bewegen, allein Jeder schob die Schuld auf den Andern und bis
jetzt at Keiner sich als Thäter bekannt.
Martin Walz, geb. 13.11.1811 in Wanweil, ermordet am
27.10.1846. Heirat am 11.2.1834 mit Anna Maria Kern (1815 – 1843, sie gebar ihm
7 Kinder, keines wurde älter als 6 Monate.) Weitere Heirat 17.12.1847 mit Maria
Grauer aus Jettenburg. Ein Tochter Anna Barbara, geb. 13.8.1845.
Am Reutlinger Jahrmarkt
auf dem Heimweg zwischen Betzingen und Reutlingen auf der Straße von Johannes
Flammer von Dußlingen, 18 Jahre alter Grattenmacher erstochen worden. (Eintrag
Bürgerliste B432)
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